Winterkleid der Tiere
Auch die Tiere brauchen ab und zu ein neues Kleid
Die Tiere, die im Winter der Witterung und der Kälte ausgesetzt sind, schützen sich durch das Federkleid oder das Fell gegen die Unbilden der Natur. Das Federkleid oder das Fell ist Teil ihrer Haut und für die Tiere überlebenswichtig. Es schützt im Winter vor der Kälte und im Sommer vor Sonne und Hitze. Der Fellwechsel ist kein Grund zur Besorgnis, sondern ein cleverer Schachzug der Natur: Das Tier passt sich einfach an die Jahreszeit an.
Jetzt im Winter tragen die Tiere ihr Winterfell, es ist gekennzeichnet durch lange und zottige Haare. Wenn man mit der Hand durch das Fell streift, macht es den Eindruck einer dichten Mähne. Im Winter wachsen unter den langen Deckhaaren die sogenannten Wollhaare. Sie bilden einen lockeren Filz, sind kurz und kraus, gleichzeitig sind sie in der Lage viel Luft in den Zwischenräumen einzuschließen. Diese Luft wird durch das Tier erwärmt und legt sich als isolierende Schutz um den Körper. Sie hält sehr gut warm, da die Luft fast nicht entweicht. Mehr Infos zum Fellwechsel...
Bei Hauspferden, die in robuster Haltung den Winter nicht in geschlossenen, sondern in offenen Ställen verbringen und den Wettereinflüssen ausgesetzt sind entwickelt sich das Winterfell deutlich, was den natürlichen Bedingungen entspricht. Nordische Tierrassen wie Shetlandponys und Galloway-Rinder entwickeln ein dichtes und stellenweise sehr langes Winterfell. Im Gegensatz zum Sommerfell, ist das Winterfell auch oft dunkler, denn wenn im Winter bei klarem Wetter die Sonne scheint wird die Wärme dann besser gespeichert. Es gibt einige Tiere bei denen geht der winterliche Trachtwechsel damit einher, dass Haare oder Federn weiß sind und die Tiere sich ihren winterlichen Lebensraum besser anpassen und tarnen können. Der Hermlin ist in unseren Breiten ein Beispiel dafür, bei ihm ist das Winterfell weiß, bis auf die schwarze Schwanzspitze.
Im Winter wächst den Vögeln ein Unterkleid aus kleinen gekräuselten Daunen. Diese erfüllen den gleichen Zweck wie die Unterwolle der Säugetiere. Vogelmännchen nützen die Teilmauser im Frühjahr dann oft, um mit dem Federwechsel ein Prachtkleid unter unauffälliger Federn anzulegen. Damit wollen sie bei der Balz um die Weibchen dann ordentlich Eindruck machen.
In unseren Breiten in Mitteleuropa ist ein zweimaliger Fellwechsel im Jahr die Regel. Die Tiere im arktischen Norden wechseln das Fell nur einmal im Jahr, genauso wie die Winterschläfer Dachs und Murmeltier. Tiere die im Wasser leben wie Fischotter, Biber und Nutria brauchen ständig ein dichtes Fell, deshalb wechseln sie ihre Haare kontinuierlich aus.