Dickmaulrüssler bekämpfen
Wer kennt das nicht: Ausgefranste Blattränder und kümmernde Pflanzen, ohne dass ein Schädling zu sehen ist. Urheber dieser Schäden ist der nachtaktive Dickmaulrüssler, ein kleiner schwarzer Käfer. Besonders schädlich sind seine Nachkommen, weiße Larven mit braunem Kopf, die im Boden an den Pflanzenwurzeln fressen. Ihr grenzenloser Appetit lässt die Pflanzen welken und schwächt diese teilweise so sehr, dass sie absterben.
Dickmaulrüssler zählen zu den hartnäckigsten Schädlingen im Garten. Die nachtaktiven Käfer fressen kleine Buchten in die Blätter vieler Zierpflanzen, gleichzeitig schädigen ihre Larven die Wurzeln. Mit ein wenig Erfahrung lassen sich die lästigen Insekten aber gut in Schach halten.
Die Fraßschäden der Käfer sind zwar nicht schön anzusehen, für die Pflanzen aber keine ernsthafte Bedrohung. Gefährlicher sind dagegen die Larven: Sie leben im Wurzelbereich der genannten Pflanzen und fressen zunächst die für die Wasseraufnahme wichtigen Feinwurzeln an. Ältere Larven arbeiten sich oft bis zur Stammbasis vor und nagen dort die weiche Rinde der Hauptwurzeln ab.
Bei stärkerem Dickmaulrüssler-Befall, diesen erkennt man gut am sogenannten Buchtenfraß. Erwachsene Dickmaulrüssler sind mit Kontakt-Insektiziden schwer zu bekämpfen, da sie sehr versteckt leben. Zur Befallskontrolle spürt man sie am besten bei Dunkelheit mit einer Taschenlampe auf. Haben Sie Käfer entdeckt, stellen unter den befallenen Pflanzen am besten mit Holzwolle gefüllte Blumentöpfe auf. Die Käfer verkriechen sich tagsüber darin und sollten täglich eingesammelt werden.
Raiffeisen-Markt Praxis-Tipp:
- Zweimal im Jahr können die Nachkommen des Übeltäters rein biologisch bekämpft werden: Im Frühjahr, meist im April und Mai, und dann wieder im August und September. Zu diesen Zeitpunkten treten in der Regel die Larven auf.
- Am effektivsten ist die biologische Bekämpfung der Larven mit parasitären Nematoden (Heterorhabditis sp.). Die Fadenwürmer sind rund 0,1 Millimeter lang – man kann sie deshalb nur unter dem Mikroskop erkennen. Sie bewegen sich im Bodenwasser aktiv auf die Larven zu und dringen durch Haut und Körperöffnungen ein. Sie setzen anschließend eine bestimmte – für Menschen und Tiere ungefährliche – Bakterienart ab, die die Larven innerhalb von drei Tagen abtötet.
- Die Nematoden haben eine sehr nachhaltige Wirkung, da die Parasiten sich im Körper der toten Dickmaulrüssler-Larve weiter vermehren – in jeder Larve entstehen bis zu 300.000 neue Nematoden. Die Nützlinge von Neudorff können Sie bei uns im Raiffeisen-Markt über entsprechende Bestell-Sets kaufen. Per Post kommen dann die Nützlinge direkt zu Ihnen ins Haus.
- Sie werden in einem Ton Mehl geliefert. Dieses Pulver wird in abgestandenem Wasser aufgelöst und auf den befallenen Erdboden ausgebracht. Die Fadenwürmer sollten möglichst bald ausgebracht werden, können aber bei kühler Lagerung durchaus ein paar Tage im Plastikbeutel überleben.
- Vor der Ausbringung müssen Sie die zu behandelnden Pflanzen gründlich wässern. Die Fadenwürmer brauchen ausreichend Feuchtigkeit im Boden, um sich schnell fortbewegen zu können – Staunässe vertragen sie allerdings überhaupt nicht.