Obstbäume beschneiden
Frostfreie Tage im Dezember und auch noch im Januar eignen sich hervorragend für kräftige Verjüngungsschnitte im Obstgarten. Die Baumkronen werden ausgelichtet, kranke und abgestorbene Äste großzügig entfernt. Versuchen Sie dabei so sorgsam, wie möglich vorzugehen und die Schnittwunden möglichst klein zu halten. Alle größeren Schnittstellen sollten Sie mit einem speziellen, handelsüblichen Verschlussmittel bestreichen.
Das fachgerechte Schneiden der verschiedenen Obstbäume ist nicht ganz einfach. Sollten Sie sich unsicher sein, lohnt es sich, einen versierten Gartenfreund um fachmännischen Rat zu bitten. Haben Sie dann alles richtig gemacht, wird Sie Ihr Baum im kommenden Jahr mit reicher Blüte, bester Obstqualität und gutem Ertrag belohnen.
Sollten Sie im Spätherbst noch neue Obstbäume gepflanzt haben, müssen Sie jetzt unbedingt auf ausreichend Feuchtigkeit achten. Auch wenn Sie die Bäume sofort nach dem Anpflanzen kräftig gewässert haben, muss der noch recht empfindliche Wurzelbereich vor der Wintersonne, Kälte und Austrocknung geschützt werden. Decken Sie den Wurzelbereich kräftig mit Mulch oder mit speziellen Schutzmatten ab.
Bei gutem Wetter kontrollieren Sie sorgfältig sämtliche Baumstämme. Entfernen Sie vorsichtig lose Borkenteile und achten Sie dabei auf Puppen oder Eier von Schädlingen. Benutzen Sie zum Auffangen immer eine Unterlage, damit diese nicht in den Boden gelangen. Leimringe sollten Sie jetzt erneuern und dabei eventuell anhaftende Baumteile auf Schädlinge untersuchen. Den Leimring ständig auf seinen festen Sitz und die erforderliche Klebefähigkeit prüfen und wenn erforderlich frühzeitig erneuern. So schützt man die Bäume auch im Frühjahr von anderen kriechenden Schädlingen, denen die jungen Triebspitzen schmecken.
Raiffeisen-Markt Praxis-Tipp:
Wachstum und Ertrag alter Obstbäume können Sie im Dezember mit einer Wurzelkur steigern. Heben Sie auf Höhe der äußeren Krone rings um den Baum an drei bis vier Stellen je einen etwa 1-1,5 Meter langen Graben aus. Danach kappen Sie bis in 50 Zentimeter Tiefe konsequent alle Wurzeln. Verfüllen Sie anschließend die Gräben wieder mit reifem Kompost und streuen außerdem im gesamten Kronenbereich ein paar Handvoll Algenkalk aus. An den verletzten Wurzeln bildet der Baum neue, dichte Wurzelbüschel und kann so im nächsten Jahr mehr Wasser und Nährstoffe aufnehmen.